Gemeinsame Übung der Feuerwehren Kleve und Kranenburg

„Einsatz für die Löschzüge Kleve und Nütterden – Brand in einer Kfz-Werkstatt – 4 vermisste Personen“ – so könnte die Alarmierung der Feuerwehr gelautet haben. Normalerweise rücken diese Löschzüge selten gemeinsam aus, aber hier handelte es sich um eine Übung, die von befreundeten Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren Kleve und Kranenburg organisiert wurde.

Neubau eines Reifenlagers

Anlass der Übung war unter Anderem der Neubau einer Halle der Firma Fett & Wirtz Automobile GmbH & Co. KG im Klever Industriegebiet, die Werkstätten und ein zweigeschossiges Reifenlager beherbergt. Diese Art von Objekt erfordert wegen der Art der Brandlast eine besondere Aufmerksamkeit der Feuerwehr. Durch eine Übung vor Ort konnte man das Gebäude und die örtlichen Gegebenheiten bestmöglich kennenlernen.

Realistische Einsatzübung

Ausgangssituation der Einsatzübung war ein Feuer in der neuen Halle. Der Brandrauch wurde mit Hilfe von Nebelmaschinen simuliert, die vermissten Personen wurden von den engagierten Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Kleve dargestellt.

Bei dieser Art von Übung ist es so, dass die eintreffenden Kräfte zunächst nur die Informationen aus der Alarmierung kennen, so dass die ihnen unbekannte Einsatzstelle zuerst erkundet werden muss. Der Einsatzleiter muss dann die Gefahren erkennen und entsprechende Maßnahmen an die ihm unterstellten Zugführer befehlen. Diese sind wann wiederum für ihre Einsatzabschnitte verantwortlich. Der Einsatzleiter wurde bei dieser Übung vom Einsatzleitwagen der Feuerwehr Kranenburg unterstützt. Dieses Fahrzeug dient als mobile Kommandozentrale, in der alle Informationen zusammenlaufen.

Oberste Priorität hat für die Feuerwehr immer die Rettung von Menschenleben; die Brandbekämpfung war also erst einmal zweitrangig. Allerdings ist eine ausreichende Wasserversorgung für die Sicherheit der vorgehenden Trupps unabdingbar. Nachdem diese gemeinschaftlich von den Löschzügen Nütterden und Kleve aufgebaut worden war, könnten mehrere Trupps mit Hilfe von Atemschutzgeräten in die verrauchte Halle vordringen, um nach den vermissten Personen zu suchen. Hier zählt natürlich jede Sekunde. Nach kurzer Zeit konnten die Vermissten gefunden und dem Rettungsdienst übergeben werden. Der Rettungsdienst begann unverzüglich mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen und übernahm die Behandlung der Verletzten.

Löschmittel Schaum

Für die parallel vorbereitete Brandbekämpfung war bei dieser Lage der Einsatz von Löschschaum angezeigt. Durch den Schaum kann der Brand „erstickt“ werden, da dieser am Brandgut haftet und so keinen Sauerstoff mehr durchlässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch den effizienteren Einsatz von Wasser der Wasserschaden gering gehalten werden kann. Löschschaum wird erzeugt, indem ein Gemisch von Wasser und einem speziellen Schaummittel mit der Umgebungsluft verschäumt wird. Spezielle Schaummittel können dem Löschwasser auch in geringer Konzentration als Netzmittel zugemischt werden. Durch die verringerte Oberflächenspannung dringt das Gemisch tiefer in das Brandgut ein und erzielt so eine bessere Löschwirkung. Die Feuerwehr Kleve arbeitet gerade an einer Neukonzeption des Einsatzes von Schaummittel, nicht zuletzt auch auf Grund des neu errichteten Reifenlagers.

Bilder der Einsatzübung